Workshop · 18.09.2025 – 21.09.2025

Training Creative Acts and Action

Günther Uecker: Nagelfeldzug, 1969. Fotografie von Lothar Wolleh, Bild beschnitten und mit Schriftzuversehen durch GUI | IUG
Günther Uecker © VG Bild-Kunst, Bonn 2025; Lothar Wolleh © Lothar Wolleh Estate, Berlin

Training Creative Acts and Action – ist ein internationales, interdisziplinäres Projekt über und mit Künstlerischer Forschung. Unter Einbindung innovativer Ansätze aus Kunstwissenschaft und Medientheorie erkundet es die Begriffe ‚Training‘, ‚Übung‘, ‚Praxis‘, ‚Aktion‘ und ‚Vermittlung‘ und die daran gebundenen körperlichen Bedingtheiten. Ziel ist die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Künstlerischen Forschung zwischen Kunst und Politik. Hierfür verbindet sich Forschung darüber, „was wir tun, wenn wir denken“ (Hannah Arendt) mit der körperbezogenen Praxis, als Mittel zur Gewinnung von Erkenntnissen.

Im Kontext des Workshops untersuchen wir kritisch die Annahme, Künstlerische Forschung sei ein methodisches und stilistisches Herangehen der Kunst und verlagern damit das Hauptaugenmerk von einem Zusammenspiel von Kunst und Naturwissenschaft hin zu Kunst und Kunsttheorie. Im Fokus dabei steht eines der brennenden Themenfelder der Zeit, nämlich die Übergangsformen von künstlerischer Handlung und dem politischen Feld der Handlung. Damit widmet sich der Workshop einerseits diesem zentralen Diskurs in der Kunst, andererseits befragt er diesen als möglichen methodischen Kern eines neuen Bereichs.

Beteiligte
TJ Demos

T.J. Demos ist Inhaber des Patricia and Rowland Rebele-Lehrstuhls für Kunstgeschichte, Fachbereich für Kunstgeschichte und visuelle Kultur, University of California, Santa Cruz, USA. Demos ist Gründungsdirektor des dortigen Center for Creative Ecologies. Er ist der Autor zahlreicher Bücher, darunter Radical Futurisms: Ecologies of Collapse, Chronopolitics, and Justice-to-Come (Sternberg Press, 2023) und Against the Anthropocene: Visual Culture and Environment Today (Sternberg Press, 2017).

Stephanie Dvareckas

Stephanie R. Dvareckas ist Doktorandin der Kunstgeschichte an der Rutgers University, USA. Sie ist Dodge Avenir Fellow am Zimmerli Art Museum, wo sie mit der Norton and Nancy Dodge Collection of Nonconformist Art from the Soviet Union arbeitet. Ihre Forschung wird unter anderem durch ein Stipendium des Fulbright Scholars Program (Kasachstan, 2022–23), ein FLAS-Stipendium (Foreign Languages and Area Studies) des Davis Center der Harvard University (2019) sowie einen Graduate Dean Professional Development Award (2018) gefördert. Stephanie hat einen MA in Kunstgeschichte, Theorie und Kritik vom School of the Art Institute of Chicago sowie einen BFA vom Massachusetts College of Art and Design.

Knut Ebeling

Knut Ebeling ist Medientheoretiker und arbeitet an einer materiellen Epistemologie der Künste und des Wissens. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die moderne und zeitgenössische Philosophie, kulturwissenschaftliche Ästhetik und ästhetische Theorien, Medien des kulturellen Gedächtnisses, Medienarchäologie sowie Archäologie der zeitgenössischen Kunst und des Wissens. 2009 wurde Ebeling an die Weißensee Kunsthochschule Berlin berufen. Zu seinen Publikationen zählen Der Krieg im Kopf. Meditieren mit Bataille (Matthes & Seitz, 2024), Sorge. Autotheorie der Trauer (textem Verlag, 2021) sowie Wilde Archäologien I und II (Kadmos, 2012 und 2016).

Aliz Farkas

Aliz Farkas ist bildende Künstlerin und Kunsthistorikerin. Farkas schloss 2022 ihr Studium der Malerei an der Ungarischen Universität der Bildenden Künste ab und promoviert derzeit in Kunstgeschichte an der Eötvös-Loránd-Universität. 2024 und 2025 war sie Stipendiatin an der Cité internationale des arts in Paris. Ihre Arbeiten wurden unter anderem bei der OFF-Biennále Budapest 2025 gezeigt. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist Farkas auch als Kunsttheoretikerin und Kulturorganisatorin aktiv. Sie wirkte an Ausstellungen im Hopp Ferenc Museum für Asiatische Künste sowie im Kiscelli Museum mit, und veröffentlichte Texte in Fachzeitschriften wie Új Művészet und Balkon. 2025 war sie Gastdozentin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar) zum Thema textile Praktiken. Sie ist Mitglied der Studio of Young Artists Association (FKSE) und beteiligt sich regelmäßig an interdisziplinären Kooperationen im Spannungsfeld von Kunst und sozialer Arbeit.

Isa Fontbona

Isa Fontbona ist eine Performancekünstlerin, wissenschaftliche Forscherin und Bodybuilderin. In ihrer Arbeit nutzt sie den Körper als kreatives Material, um zum kritischen Nachdenken über Themen anzuregen, die uns als Individuen in der post-/hypermodernen Gesellschaft betreffen. Ihre Performances loten die Grenzen ihres Körpers aus und setzen körperliche Anstrengung ein, um das Publikum unmittelbar zu erreichen.

Anna Helfer

Anna Helfer ist Doktorandin der Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin und am Leibniz-Institut Moderner Orient (ZMO). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst, Erinnerung und postkoloniale Kritik, wobei sie seit 2018 Feldforschung in Dakar betreibt. Von März 2024 bis Februar 2025 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, in der Abteilung Kunst Afrikas. Seit 2023 ist sie Mitglied des Projekts Re-connecting „Objects“ (TU Berlin), das auf der Dak’Art 2024 präsentiert wurde. Von 2015 bis 2017 arbeitete sie an dem Oral-History-Projekt Café Deutschland des Städel Museums. Sie unterrichtet derzeit am Institut für Afrikanische Kunst der FU Berlin und erhält ein Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Marie Götze

Marie Götze arbeitet mit industriellen Spuren, die sich in More-than-Human Körpern ansammeln – als berührende, kontaminierende und verwandelnde Erscheinungen. Ihre installative, performative, konzeptuelle und textile Kunstpraxis bewegt sich in Untergrund-Netzwerken und verbindet nährende, ausbeutende und widerständige Tendenzen.

Alex Gross

Alex Gross, bildender Künstler und promovierter Kunstwissenschaftler, arbeitet seit 2010 am Fachgebiet Bildende Kunst, Institut für Architektur der TU Berlin. Im Zentrum seiner künstlerischen Praxis stehen destabilisierende Materialprozesse als aktive Akteure skulpturaler und performativer Interventionen. Am Institut für Architektur entwickelt und realisiert er experimentelle Lehrformate mit einem Fokus auf materialbasierter künstlerischer Forschung und performativen Recherchemethoden.

Cyrill Lim und Daria Nedelcu

Cyrill Lim, Multimedia-Künstler und Forscher, und Daria Nedelcu, angehende Kuratorin und Kunsthistorikerin, arbeiten seit 2022 zusammen. Ihre gemeinsame Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Kunst, Forschung und gesellschaftlichem Engagement.

Johanne Mohs

Johanne Mohs studierte Romanistik, Kunstgeschichte und Journalistik an der Universität Hamburg und der Universitat de Barcelona. Nach ihrem Studium arbeitete sie, erst als Doktorandin, und dann als Postdoktorandin, in verschiedenen Forschungsprojekten an der Hochschule der Künste Bern. Zur Zeit ist sie Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Berlin und freiberufliche Lektorin und Literaturwissenschaftlerin. Sie forscht zur Kulturtechnik des Schreibens in den Bereichen Gegenwartsliteratur, klassische Avantgarden und dem Zusammenspiel von Literatur und Technik/Wissenschaft.

Nina Nielebock

Nina Nielebock ist Künstlerin mit Schwerpunkt auf Skulptur und Performance im öffentlichen Raum. In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sie sich mit aktuellen politischen Themen auseinander und erforscht deren Auswirkungen auf die Gesellschaft in partizipativen Performances. Sie studiert bei Sam Durant an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Darüber hinaus ist Nina Nielebock kunstpädagogisch tätig, organisiert Diskussionsformate an der Schnittstelle von Kunst und Politik und kuratiert Gruppenausstellungen.

Göze Saner

Göze Saner wurde 2009 im Rahmen eines praxisbasierten Promotionsstudiums mit einer Forschungsarbeit zu Archetypen  promoviert und entwickelte gleichzeitig eine Solo-Theaterpraxis mit Fokus auf sozialem Engagement. Saners Körper- und Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Frage, wie Ausbildungsinstrumente für Solo-Darsteller*innen als unabhängige kritische Pädagogik konzipiert werden können. Sie betreute an der Goldsmiths University of London bis Sommer 2024 als Senior Lecturer und Co-Director of Research Doktorandinnen (artistic PhD).

Peter Seeland

Peter Seeland ist Masterstudent der Kunstgeschichte an der LMU München. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit ökologischen und ökokritischen Perspektiven in der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst – mit einem besonderen Fokus auf visuelle Kultur, Landschaft und historische Ressourcenbeziehungen.

Nora Sternfeld

Nora Sternfeld ist Professorin für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg. Zuvor war sie documenta Professorin in Kassel (2018-2020) und Professorin für Curating and Mediating Art an der Aalto University in Helsinki (2012-2018). Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des /ecm – Masterlehrgangs für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie ist Teil des Teams schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis und Mitbegründerin von trafo.K (Büro für Bildung, Kunst und kritische Wissensproduktion, Wien) sowie freethought (Plattform für Forschung, Bildung und Produktion London). Sternfeld hat umfassend zu zeitgenössischer Kunst, Bildungstheorie, Ausstellungen, Geschichtspolitik und Antirassismus publiziert.

Portraitbild: © Nicolas Wefers

Verena Straub

Verena Straub ist Kunst- und Bildhistorikerin an der TU Dresden. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der zeitgenössischen Kunst, Bildern im Kontext politischer Agitation sowie der Online Visual Culture. Sie ist Co-Leiterin des Forschungsprojekts Image Protests on Social Media und Mitbegründerin des Affect and Colonialism Web Lab.

Irène Unholz

Irène Unholz ist Doktorandin an der Universität Fribourg (CH) und forscht zu Strategien der Simulation und Reproduktion von Systemen in der zeitgenössischen Kunst. Sie studierte Kunstgeschichte, Medien- und Kommunikationswissenschaft und Psychologie an der Universität Fribourg und der FU Berlin. Daneben arbeitet sie als Kulturjournalistin.

Georg Winter

Georg Winter lebt in Völklingen, Stuttgart und Budapest. In temporären Laboratorien, urbanen Situationen, Self-Organizing Performances und Trainings-Sets entwickelt der Bildhauer Forschungsprojekte, die ein fächerübergreifendes und interdisziplinäres Arbeitsfeld definieren. Ausgehend von der Universität im Koffer, lehrt Winter seit 1994 u.a. an der Universität Stuttgart, Merzakademie Stuttgart, HGKZ Zürich, AdBK Nürnberg und schließlich seit 2007 HBK Saar. Winter hat zahlreiche Kooperativen (mit)gegründet. Darunter forschungsgruppe_f (Zürich), Arbeitsgemeinschaft Retrograde Strategien (Berlin), Urban Research Instituts (Nürnberg), S_A_R Projektbüro (Völklingen), AG AST-Arbeitsgemeinschaft anastrophale Stadt, Volume V (Mannheim), TanzPflanzPlan

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